Heute hab ich mal wieder eine Buchrezension für euch :)
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„Und morgen am Meer“ – Corina Bomann
Klappentext:
Milena möchte wenigstens einmal in ihrem Leben das Mittelmeer
sehen. Doch zwischen ihr und ihrem Traum steht die Berliner Mauer. Im Sommer
1989 ist in Ostberlin eine Reise in den Süden wie eine Reise zum Mars:
unvorstellbar. Aber als sie den Westberliner Claudius kennenlernt, mit dem sie
die Begeisterung für Musik verbindet, scheint plötzlich alles möglich eine
Liebe, eine Flucht, eine Reise ans Meer
Inhalt:
Ostberlin, 1989:
Die 16 jährige Milena lebt zusammen mit Vater und Bruder in der DDR, gehört zur
FDJ und schneidet für ihr Leben gern Westradio mit. Als sie eines Tages eine
aufgenommene Kassette in der U-Bahn verliert und der Westberliner Claudius,
welcher einen Tag im Osten verbringt, diese zufällig findet, entwickelt sich eine
verbotene Liebe zwischen Milena und dem „Klassenfeind“, die ihrer Familie und
vor allem der Staatssicherheit, welche davon erfährt, garnicht gefällt. Kurzerhand
beschließt Claudius, der sich schon nach wenigen Tagen so sehr mit Milena
verbunden fühlt, dass er nicht mehr ohne sie sein möchte, diese aus einem
System der Gefangenschaft zu befreien und reist illegal in die DDR ein. Die
beiden versuchen über die ČSSR und Ungarn zu fliehen um nur einmal in ihrem Leben in Italien am
Mittelmeer zu sein. Eine spannende und nicht ungefähliche Reise beginnt.
Eigene Meinung:
Wie eigentlich
bei fast jedem Buch, bin ich in der Buchhandlung erstmal eine Zeit lang um das
Buch rumgeschlichen und wusste nicht so recht, ob ich es kaufen soll. Obwohl ich
mich wirklich sehr für Deutsche Geschichte interessiere und vor allem für die
Zeit des getrennten Deutschlandes. Vor 2 Wochen hab ich mich dann endlich dazu
entschlossen, es zu kaufen und ich muss sagen, dass ich es wirklich nicht eine
Sekunde bereut habe. Durch den Schreibstil der Autorin wird man so von dem Buch
gefesselt und fühlt sich, als hätte man die Zeiten der DDR selber miterlebt. Die
Tage und Wochen, die die beiden auf der Flucht sind, sind sehr sehr spannend
geschildert und man hat das Gefühl, die beiden könnten jederzeit geschnappt
werden.
Auch die
Beziehung die die beiden Teenager führen ist sehr real geschildert und vor
allem sehr innig, für die Tatsache, dass sich die beiden erst wenige Wochen
oder Tage kannten, bevor ihre Beziehung begann. Man gewinnt den Eindruck von
einer Art Seelenverwandschaft und einer sehr ehrlichen Liebe. Diese Verbindung
wird unterstrichen durch die Kassette, die Milena verloren und Claudius
gefunden hat. Immer wieder wird auf die Playlist zurückgegriffen und der Leser
somit mit einer ernsten Leichtigkeit durchs Buch geführt.
Das Einzige was ich auszusetzen habe ist, dass doch sehr viele Abkürzungen benutzt wurden, die in der DDR zwar sehr geläufig waren, die jedoch heutzutage nur noch diejenigen kennen, die die Zeit miterlebt habe. (Auch wenn man sich als Unwissender wahrscheinlich ähnlich gefühlt hat, wie der männliche Protagonist, denn auch ihm waren diese Begriffe ja fremd) Einige erschließen sich zwar im Laufe des Buches, trotzdem hätte ich vielleicht am Ende so etwas wie ein Glossar angehängt.
Fazit:
Alles in Allem
muss ich sagen, dass das Buch wirklich hervorragen geschrieben ist und obwohl
es sich mit einem sehr ernsten Thema beschäftigt, ist es dem Alter der Leser
absolut angemessen. Ein Thema, das oft von der Jugend gemieden wird, da man
sich nicht mit den Fehlern des eigenen Landes und möglicherweise auch des
eigenen Umfeldes beschäftigen will. Trotzdem ist es ein Thema, mit dem man sich
beschäftigen sollte, da es nunmal unsere Vergangenheit ist. Dieses Buch ist
wirklich die perfekte Möglichkeit dies zu tun. Ich jedenfalls würde es jedem
weiterempfehlen, der sich für Liebesgeschichten mit Spannung interessiert und
sich auf etwas Neues einlassen möchte.
„[Ich] hoffe,
dass sie nicht nur unterhält, sondern auch das Wissen an eine längst vergangene
Zeit wachhält. Als Mahnung, dass kein Mensch sich auf ewig einsperren lässt.“ –
Corina Bomann
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Alles Liebe,
Greenlili